Zeittafel
Frühgeschichtliche Besiedelung am Schnittpunkt der Alpen und der Donau
Vor ca. 14 Millionen Jahren: Kahlenberg, Leopoldsberg und Bisamberg, die östlichsten Ausläufer der Alpen. Werden vom Urmeer umschwemmt. -Paratethys Meer.
Steinzeit: Funde zehntausend Jahre alter Traubenkerne und Trinkgefäße deuten auf einen frühzeitlichen Weinbau in der Region Grinzing hin. Die Besiedelung unser Region dürfte jedoch sehr viel länger zurückreichen.
Vor ca. 4000 Jahren Besiedelung durch Indogermanische Bauern, vor 3000 Jahren waren es die Illyrer und vor 2500 Jahren waren es die Kelten, die die Donauterrassen des Wienerwaldes, des Kahlenberges und des Leopoldsberges bewohnten. Neueren Forschungen zufolge sind die Kelten schon früher hier sesshaft geworden. Durch die Kelten ist eine hochstehende Kultur, die Osthallstattkultur entstanden. Die Grenzen zwischen den keltischen und germanischen Stämme waren durchlässig.
4.-5.Jh.v.C. Befestigte Höhensiedlung am Leopoldsberg, war Handelsstadt mit Münzprägung während der Osthallstatt- und Frühlaténezeit.
Um 16 v.C. marschierten die Römer in das von den Kelten besiedelte Noricum ein, bzw. bis nach Hainburg – Carnuntum. Die römische Schutzmacht der Kelten besetzte ihr Land.
Römische Fundamente erkennbar in den Kellern der Häusern entlang der Himmelstraße.
Römische Verteidigungsanlagen mit hohen Mauern in den Weingärten des 19. Bezirks.
98 Baubeginn des Römerlagers Vindobona, durch neuere Forschungsarbeiten wurde erst das Ausmaß des Lagers erforscht. Römermuseum im 1. Bezirk.
Der römische Kaiser Probus erlaubte den Weinbau und die Veredelung der vorhandenen Weinreben durch Edelreis aus Italien.
488 Die Römer zogen sich in ihren Kernbereich nach Italien zurück und nahmen die sterblichen Überreste des Hl. Severin mit.
Die Hunnen übernahmen große Teile der von den Römern geräumten Länder.
800 Kaiser Karl der Große kämpft vor Wien gegen die Hunnen, die sich in der Folge hinter das Leithagebirge zurückzogen.
976 Markgraf Leopold I. übernahm die Verwaltung der bayrischen Ostmark Marca orientalis.
1114 Erstmalige urkundliche Erwähnung von Grinzing in den Büchern von Klosterneuburg.
1484 Die Truppen von Matthias Corvinus richten großen Schaden in Grinzing an.
1529 Erste Türkenbelagerung unter Sultan Süleyman II.
1679 Kaiser Leopold I. stiftet eine Kirche am Leopoldsberg.
1683 Zweite Türkenbelagerung, unter Großwesir Kara Mustafa. Unter Oberbefehl des polnischen Königs Jan III. Sobieskj besiegte das deutsche Reichsheer unter Führung des Herzog Karl von Lothringen, die türkische Belagerungsarmee. Die Polnischen Truppen sind erst um 14 Uhr mit 12.000 Reitern und Fußtruppen in die Kampfhandlungen eingetreten und wurden 2 Mal von den Türken zurückgeschlagen. Durch den chaotischen Rückzug der Polen entstanden gefährliche Situationen, da die offene Flanke durch die Kaiserlichen mühsam geschlossen werden musste.
1775 Graf Philipp Cobenzl, kauft den Sommersitz der Jesuiten und lässt in der Folge ein Schloss mit prachtvollen Garten und Meierei errichten.
1874 Die Zahnradbahn wurde von Nussdorf auf den Kahlenberg in Betrieb genommen. Leider 1922 wieder eingestellt.
1891 Eingliederung der Vorortedörfer nach Wien, die Grinzinger Gemeindevertreter waren absolut gegen die Eingliederung. Die Interessen der Stadt sind mit den Interessen des Dorfes nicht vereinbar.
1895 Beschließt der Wiener Gemeinderat die Dorfschutzzone für die ehemaligen Vorortedörfer.
1907 Die Stadt Wien erwirbt den Cobenzl, das Krapfenwaldl, wie auch den Himmel- Bellevue.
Eine Schotterstraße von Grinzing auf den Cobenzl wird errichtet.
1934 Bau der Wiener Höhenstraße wird begonnen, es gab mehrere Planungen von Hütteldorf bis zum Leopoldsberg und nach Klosterneuburg.
Wirkungsstätte von Musikern und Literaten
1791 Wolfgang Amadeus Mozart, wird von Graf Cobenzl auf den Latisberg oder auch Reisenberg eingeladen. Der Berg wurde erst später nach dem Grafen Cobenzl umbenannt.
1802 Ludwig van Beethoven verfasst das Heiligenstädter Testament.
1827 Der Stellwagenverkehr von Grinzing nach Wien wird in Betrieb genommen. Durch diese fast luxuriöse Verbindung ist ein Aufschwung des Heurigenlebens zu verzeichnen.
Franz Schubert, Franz von Schober, Franz Grillparzer und viele mehr wirken in Grinzing.
1831 Strauss Vater auf dem Schloss Cobenzl
Wald und Wiesengürtel als Grüngürtel Wiens
1905 Beschluss des Wald- und Wiesengürtels im Wiener Gemeinderat
1964 Ausdehnung des Wald- und Wiesengürtels östlich der Krapfenwaldgasse
Der Wald- und Wiesengürtel wurde das größte Spekulationsobjekt Österreichs.
Bürgerproteste gegen die Zerstörung historisch gewachsener Häuser und für die Erhaltung des Dorfcharakters
1972 Erst Protestaktionen – Sitzstreik- gegen die sukzessive Zerstörung des Dorfcharakters durch moderne nicht ins Ortsbild passende Neubauten. Grinzing darf nicht sterben! Erste Bürgerbefragung Österreichs zur Erhaltung des Ortsbildes
1976 Gründung der Vereinigung der Freunde Grinzings auf Empfehlung des Wiener Bürgermeiters Dr. Leopold Gratz. Stadtrat Hoffmann behauptete: Grinzing hat keine Freunde.
1978 Weinstock-Aktion zur Erhaltung des Weingartengürtels unter Beteiligung zahlreicher prominenter Persönlichkeiten wie Papst Johannes Paul II., Sophia Loren, Attila Hörbiger, Paula Wessely, Bill Clinton, Leonard Bernstein, BP. Dr. Rudolf Kirchschläger u. v. a.
2002 Gründung der Arge Grinzing
2003 Erste Überlegungen zur Erlangung des UNESCO-Welterbestatus.
2005 Neuer Verbauungsplan für Grinzing, die Dorfschutzzone wurde um 30 % verkleinert.
Wegen dieser Einschränkung gab es sehr viele Protestschriften und auch Bürgerproteste.
2007 Gründung des Komitee Weltkulturerbe für Grinzing. Das Bundesdenkmalamt beschließt am 2.April, Weltkulturerbe für Grinzing den Antrag abzulehnen, obwohl nie ein Antrag eingebracht wurde und ohne die erforderlichen Kenntnis zu haben und die erforderlichen Grundlagenforschungen durchgeführt zu haben. Ein wirklich äußerst merkwürdig Entscheidung der Beamten, die sich wahrscheinlich die Arbeit nicht antun wollten.
2008 Leitbild Grinzing, Die anfänglich 100 Grinzinger Bürger, die bei diesem Leitbild mitmachten, wurden immer weniger, da sie fassungslos vor den Manipulationen des vom Bürgermeister Dr. Michael Häupl beauftragten Teams flüchteten.
2013 Petition zur Erlangung des UNESCO Weltkulturerbe Status am 11.Juli. Petition Öffnet den Leopoldsberg für hl. Messen und Besucher. Beide Petitionen wurden abgelehnt, wie auch alle anderen Petitionen der Bürger Wiens.
2014 Brief an BM. Dr. Michael Häupl, er möge die Servitutsrechte der Bürger am Leopoldsberg einfordern. Auch dies wurde vom Rathaus abgelehnt.
Das Döblinger Bezirksgericht bestätigte mir: Nur die Klosterneuburger Chorherren oder die Gemeinde Wien können das Servitut gegen den Baurechtsinhaber Arch. Alexander Serda einfordern bzw. durchsetzen.